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Archiv vom Mai, 2011

Die goldenen Regeln von Markus Eisenhut

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Der Tagi Co-Chefredaktor Markus Eisenhut hat am MAZ seine zehn goldenen Regeln des Führens vorgestellt. Seine wichtigste ist Anstand. Transparenz, Vertrauen und Einbezug der Mitarbeiter sind für Eisenhut aber ebenfalls zentral. Seine weiteren Führungsprinzipien lauten: Klartext reden, Feedback geben, konsequent sein, Kritikfähigkeit, eine offene Türe haben – und sich selber beteiligen in der Redaktion, etwa bei einem Sonntagsdienst. Eisenhut erzählte seine Führungsgrundsätze im Redaktionsmanagement-Kurs vor 16 Kaderleuten aus allen Medien.

Geschrieben von Reto Schlatter

30. Mai 2011 um 17:28

Das «Konzept Schweiz» und die bürgerlichen Parteien – Umfrage der MAZ-Master-Studierenden

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UmfrageSchweizer Werte! Damit werben im Wahljahr alle bürgerlichen Parteien. Doch welche Plakate stammen von der CVP? Welche Slogans von der FDP? Einzig bei der SVP können die Leute die Parolen richtig zuordnen. Die SVP hat das „Konzept Schweiz“ somit klar besetzt – während die Profile von FDP und CVP unscharf bleiben.

Zu diesem Ergebnis kommen die Master-Studentinnen und -Studenten am MAZ. Zwei Drittel der von ihnen Befragten ordneten den Slogan «Schweizer wählen…» eindeutig der SVP zu. Mehr als zwei Drittel kannten auch das Wahlplakat der SVP.

Was stammt von wem?

Dagegen konnte nur jeder Dritte «Aus Liebe zur Schweiz» den Freisinnigen zuschreiben. Und den CVP-Slogan «Keine Schweiz ohne uns» siedelte mehr als die Hälfte bei der SVP an. Dem CVP-Plakat erging es nicht anders.

„Heimatliebe“ hat die SVP gepachtet

Die Master-Studierenden hatten in einer nicht-repräsentativen Umfrage 168 Personen zum Auftakt des Wahlkampfs online befragt. Sie legten zudem Begriffe wie Heimatliebe, Mut und Abgrenzung vor. Auch die meisten dieser Werte ordneten die Befragten der SVP zu – Heimatliebe zu 85 Prozent, Tradition zu 88 und Erfolgsstreben zu 74 Prozent. 

Die Umfrage entstand aus dem Seminar „Methodenpraktikum/Fallstudien“ heraus, das Dozentin Sabine Holicki leitet.

Die Ergebnisse der Online-Befragung im Detail

Geschrieben von Bernd Merkel

26. Mai 2011 um 15:18

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Wie Unternehmen ihre Reputation verspielen

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So schnell kann’s gehen: Gestern noch top, heute am Pranger: Wenn einer weiss, wie rasch Firmen ihren guten Ruf verspielen können, dann Andrew Gowers (Foto). Der ehemalige Kommunikationschef von Lehman Brothers und BP sprach am Swiss Media Forum über seine Erfahrungen aus den beiden Desastern.

Auch wenn alles gut läuft: Unternehmen müssten kontinuierlich „Reputation-Management“ betreiben. Und nicht erst, wenn der Karren im Dreck steckt. Reputations-Krisen gehörten seit jeher zur Wirtschaft, sagt Gowers. Neu sei allerdings, wie rasant und mit welcher Intensität sie über eine Firma hereinbrechen.  

Durch soziale Medien werden Gerüchte rasch zu Fakten. Pannen lassen sich nicht mehr unterm Deckel halten. Unternehmen sind grundsätzlich Misstrauen und Skepsis ausgesetzt, und bei Krisen wird erwartet, dass die Leitung umgehend kommuniziert. „Kommunikation ist Chefsache geworden.“

 Hope for the best, prepare for the worst.

Gowers zieht 7 Schlüsse aus den grossen Krisen der vergangenen Jahre:

  1. Führungskräfte müssen akzeptieren (und lernen damit umzugehen): Sie sind ständig der Gefahr ausgesetzt, von der Öffentlichkeit attackiert zu werden. Sie sollten darauf vorbereitet sein. Keine Kommunikationsabteilung kann ihnen diese Verantwortung abnehmen oder sie von der Öffentlichkeit abschotten.
  2. Reputation-Management ist zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden, mit dem sich Unternehmen von Konkurrenten absetzen.
  3. Unternehmen müssen generell sämtliche Kompetenzen ausbauen, auf die es im Umgang mit Risiken und Krisen ankommt.
  4. Unternehmen müssen Methoden entwickeln, mit denen sich ihr Ansehen systematisch messen lässt.
  5. Firmen müssen die dabei gewonnenen Daten kontinuierlich nutzen und bei strategischen Entscheidungen berücksichtigen.
  6. Die Pflege der Reputation ist Chefsache; sie muss auf höchster Ebene angesiedelt sein.
  7. Wenn etwas passiert: Schnell und entschlossen reagieren. Nach dem Motto: „Hope for the best, prepare fort he worst“.

 

Wie sieht uns die Welt?

Und wie wollen wir, dass sie uns sieht? Bei Lehman Brothers und bei BP war diese Spanne so gewaltig, dass sie bei Lehman in die wirtschaftliche Katastrophe führte – und bei BP zum Umwelt- auch noch das Kommunikationsdesaster kam.

 Natürlich wollte man an der Tagung auch wissen: Hätte Gowers die Reputations-Schäden als Kommunikationsprofi nicht kleiner halten können? Gowers sagte dazu wenig und verwies darauf, dass er wegen laufender Gerichtsverfahren gegen die Unternehmen nichts sagen dürfe. Aber was er sagte, lässt zumindest im Falle Lehman Brothers den Schluss zu: die Führung hatte die Bodenhaftung verloren; was sich in der Welt „draussen“ zusammenbraute, drang nicht mehr durch die gepolsterten Türen der Chefbüros. Man wähnte sich unverwundbar.

Geschrieben von Bernd Merkel

17. Mai 2011 um 14:59

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