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Res Strehle wird Präsident des MAZ-Stiftungsrats
Mit Res Strehle wird das MAZ erstmals von einem Journalisten präsidiert. Er blickt auf eine über 30jährige erfolgreiche Karriere im Journalismus zurück – zuletzt als Chefredaktor des Tages-Anzeigers. In das neue Amt bringt er Erfahrung, Integrität und Managementqualitäten ein. Der scheidende Präsident Iwan Rickenbacher: «Res Strehle ist ein Journalist, der sein eigenes Tun immer wieder an hohen Massstäben ausrichtet – was Dozierende und Studierende am MAZ täglich anstreben.»
Seine Wahl ist ein Bekenntnis zur Raison d’Être des MAZ, der Aus- und Weiterbildung von Journalistinnen und Journalisten. MAZ-Direktor Diego Yanez: «Res Strehle ist eine ideale Besetzung. Er bürgt für einen Journalismus, der sich an Qualität und Relevanz orientiert – dies auch in einer digitalen Welt.» Strehle tritt sein Amt am 1. Januar 2016 an: «Ich freue mich auf diese Aufgabe. Das MAZ ist die Talentschmiede im Schweizer Journalismus und war für mich stets ein wichtiger Ort.»
Unter Iwan Rickenbacher, der das MAZ elf Jahre lang präsidierte, entwickelte sich die Institution zur führenden Journalistenschule der Schweiz. Parallel dazu wurde die zweite, von der Journalismusausbildung getrennte Abteilung Kommunikation und Rhetorik ausgebaut. Rickenbacher hinterlässt ein gesundes, erfolgreich positioniertes Unternehmen, das sich in einem schwierigen Marktumfeld dank diesen zwei Standbeinen behauptet. Mit seiner Weitsicht verstand er es, eine Strategie zu definieren, die diesen Erfolg sicherstellt.
Foto: zVg
Social Media Konzepte – Was auf Blogs, Facebook, Twitter und Co. gehört
Das «Konzept Schweiz» und die bürgerlichen Parteien – Umfrage der MAZ-Master-Studierenden
Schweizer Werte! Damit werben im Wahljahr alle bürgerlichen Parteien. Doch welche Plakate stammen von der CVP? Welche Slogans von der FDP? Einzig bei der SVP können die Leute die Parolen richtig zuordnen. Die SVP hat das „Konzept Schweiz“ somit klar besetzt – während die Profile von FDP und CVP unscharf bleiben.
Zu diesem Ergebnis kommen die Master-Studentinnen und -Studenten am MAZ. Zwei Drittel der von ihnen Befragten ordneten den Slogan «Schweizer wählen…» eindeutig der SVP zu. Mehr als zwei Drittel kannten auch das Wahlplakat der SVP.
Was stammt von wem?
Dagegen konnte nur jeder Dritte «Aus Liebe zur Schweiz» den Freisinnigen zuschreiben. Und den CVP-Slogan «Keine Schweiz ohne uns» siedelte mehr als die Hälfte bei der SVP an. Dem CVP-Plakat erging es nicht anders.
„Heimatliebe“ hat die SVP gepachtet
Die Master-Studierenden hatten in einer nicht-repräsentativen Umfrage 168 Personen zum Auftakt des Wahlkampfs online befragt. Sie legten zudem Begriffe wie Heimatliebe, Mut und Abgrenzung vor. Auch die meisten dieser Werte ordneten die Befragten der SVP zu – Heimatliebe zu 85 Prozent, Tradition zu 88 und Erfolgsstreben zu 74 Prozent.
Die Umfrage entstand aus dem Seminar „Methodenpraktikum/Fallstudien“ heraus, das Dozentin Sabine Holicki leitet.
Wie Unternehmen ihre Reputation verspielen
So schnell kann’s gehen: Gestern noch top, heute am Pranger: Wenn einer weiss, wie rasch Firmen ihren guten Ruf verspielen können, dann Andrew Gowers (Foto). Der ehemalige Kommunikationschef von Lehman Brothers und BP sprach am Swiss Media Forum über seine Erfahrungen aus den beiden Desastern.
Auch wenn alles gut läuft: Unternehmen müssten kontinuierlich „Reputation-Management“ betreiben. Und nicht erst, wenn der Karren im Dreck steckt. Reputations-Krisen gehörten seit jeher zur Wirtschaft, sagt Gowers. Neu sei allerdings, wie rasant und mit welcher Intensität sie über eine Firma hereinbrechen.
Durch soziale Medien werden Gerüchte rasch zu Fakten. Pannen lassen sich nicht mehr unterm Deckel halten. Unternehmen sind grundsätzlich Misstrauen und Skepsis ausgesetzt, und bei Krisen wird erwartet, dass die Leitung umgehend kommuniziert. „Kommunikation ist Chefsache geworden.“
Hope for the best, prepare for the worst.
Gowers zieht 7 Schlüsse aus den grossen Krisen der vergangenen Jahre:
- Führungskräfte müssen akzeptieren (und lernen damit umzugehen): Sie sind ständig der Gefahr ausgesetzt, von der Öffentlichkeit attackiert zu werden. Sie sollten darauf vorbereitet sein. Keine Kommunikationsabteilung kann ihnen diese Verantwortung abnehmen oder sie von der Öffentlichkeit abschotten.
- Reputation-Management ist zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden, mit dem sich Unternehmen von Konkurrenten absetzen.
- Unternehmen müssen generell sämtliche Kompetenzen ausbauen, auf die es im Umgang mit Risiken und Krisen ankommt.
- Unternehmen müssen Methoden entwickeln, mit denen sich ihr Ansehen systematisch messen lässt.
- Firmen müssen die dabei gewonnenen Daten kontinuierlich nutzen und bei strategischen Entscheidungen berücksichtigen.
- Die Pflege der Reputation ist Chefsache; sie muss auf höchster Ebene angesiedelt sein.
- Wenn etwas passiert: Schnell und entschlossen reagieren. Nach dem Motto: „Hope for the best, prepare fort he worst“.
Wie sieht uns die Welt?
Und wie wollen wir, dass sie uns sieht? Bei Lehman Brothers und bei BP war diese Spanne so gewaltig, dass sie bei Lehman in die wirtschaftliche Katastrophe führte – und bei BP zum Umwelt- auch noch das Kommunikationsdesaster kam.
Natürlich wollte man an der Tagung auch wissen: Hätte Gowers die Reputations-Schäden als Kommunikationsprofi nicht kleiner halten können? Gowers sagte dazu wenig und verwies darauf, dass er wegen laufender Gerichtsverfahren gegen die Unternehmen nichts sagen dürfe. Aber was er sagte, lässt zumindest im Falle Lehman Brothers den Schluss zu: die Führung hatte die Bodenhaftung verloren; was sich in der Welt „draussen“ zusammenbraute, drang nicht mehr durch die gepolsterten Türen der Chefbüros. Man wähnte sich unverwundbar.
MAZ-Perspektive Afrika?
Warum die Print-Abteilung des MAZ – Der Schweizer Journalistenschule – wohl noch vor 2025 nach Afrika verlegt wird: http://www.futureexploration.net/Newspaper_Extinction_Timeline.pdf
(by Ross Dawson – http://rossdawsonblog.com/weblog/archives/2010/10/launch_of_newsp.html)
Neue journalistische Aufgaben, neue Chancen
Siehe hier: Langer, Ulrike, MedienDigital:
Moderieren, Debattieren und Kuratieren sind elementare journalistische Aufgaben
In: MedienDigital.de, 9.11.2010