Archiv vom Januar, 2011
Ran an den Leser!
Die deutschen Lokalzeitungen haben ihre Leser wieder entdeckt. Der Kampf der Schwaben gegen Stuttgart 21 und gegen die Arroganz der Mächtigen hat sie aufgeweckt. Die Leser und Leserinnen gewinnen, aber wie? Diese Frage tauchte in verschiedenen Diskussionen am 19. Forum Lokaljournalismus vom 26.-28. Januar in Waiblingen auf.
Um die Gunst des Lesers zu gewinnen, müsse man ihn ernst nehmen, hiess es in einer Diskussionsrunde, man müsse ihn einbeziehen, Inputs aufnehmen, sich um ihn „kümmern“. Man müsse neue Medien nutzen, um die Leser da abzufangen, wo sie sich im Netz tummeln. Das ist nichts Neues. Nur musste es mal wieder gesagt sein. Die Frage ist bloss: Wie macht man das ohne Redaktionsbudgets zu strapazieren und Redaktionskollegen zu frustrieren?
Bart Brouwers, Chefredakteur von Lokaal Online, Telegraaf Media Group aus den Niederlanden stellte sein landesweites Netzwerk für hyperlokale Nachrichten vor. Sein Ziel: 16 Millionen Menschen an die Plattform zu binden. 16 Millionen – das ist immerhin ganz Holland. Rentabel müsse sie natürlich sein und dazu brauche es zuerst ein Geschäftsmodell. Ein Modell, das u.a. die Grenzen zwischen Kommerz und Inhalt verwischt, indem gewisse Inhalte bezahlt werden.
Ein umstrittenes Modell. Mercedes Bunz – sie nennt sich Digital Thinker – demonstrierte hyper local Modelle aus Grossbritannien und meinte, der superlokale Hype sei bereits wieder am Abflauen. Es gehe vielmehr darum zu prüfen, wie man mit digitalen Medien die Zeitung stützen könne. Und dazu müsse man – einmal mehr – die Leser kennen, wissen, wie sie die Medien nutzten und was sie bräuchten.
Eine pragmatische Lösung präsentierte Hans-Jörg Zürn, Chefredaktor und Verleger der Sindelfinger/Böblinger Zeitung (Auflage: 13 000, 10 RedaktorInnen), indem er auf Facebook eine Fanseite betreibt. Das habe viele Vorteile, sagt Zürn. Der Aufwand sei relativ gering, man erreiche über die Fanseite junge LeserInnen, die man mit der Zeitung nicht anspreche. Die meisten seien Nicht-Abonnenten. Einfache Aufregerthemen wie Schlaglöcher im Strassenbelag erzeugten Kommentare, aus denen sich wiederum Geschichten machen liessen. Das Posten von Meldungen führe auch immer wieder zu Rerchercheergebnissen. Fazit: Die Facebook Fanseite verstärkt die Leser-Nutzer-Bindung, stellt den Kontakt her zur jungen Zielgruppe und zu Nicht-Abonnenten und ja, er verdiene auch Geld damit.
Das Netz ist lokal – Mit Social Media recherchieren und publizieren
Neuer MAZ-Kurs: Das Netz ist lokal – Mit Social Media recherchieren und publizieren
4.7.2011
http://www.maz.ch/Journalismus/kurse.asp?n=013800_7923
Lokale Nachrichten werden längst nicht mehr ausschliesslich über die klassischen Medienkanäle verbreitet: Social-Media-Dienste wie Facebook, Twitter, Youtube etc. spielen auf dem lokalen Marktplatz eine immer wichtigere Rolle. Um den eigenen Ansprüchen auch künftig zu genügen und den Marktwert zu steigern, sollten Journalisten daher sicher und selbstverständlich mit sämtlichen digitalen Medien umgehen können.
In diesem Kurs werden zunächst die Essentials des erfolgreichen Onlinepublizierens in Text und Bild vermittelt. Im Anschluss wird es darum gehen, wie Journalisten Social-Media-Angebote, Blogs, Bürgerforen etc. gewinnbringend für sich einsetzen können, und zwar sowohl für Recherche als auch fürs eigene Publizieren.
Digitales Publizieren – für iPhone, iPad & Co.
Neuer MAZ-Kurs: Digitales Publizieren – Leseransprache für iPhone, Kindle, iPad und Co.
14.2.2011
http://www.maz.ch/Journalismus/kurse.asp?n=013800_8042
Kindle, iPhone oder iPad – einmal aus dem stillen Kämmerlein entflohen, scheint es heute fast keine Grenzen für den Konsum von digitalen Inhalten zu geben. Mit der Lese-Situation und den Geräten verändern sich aber auch die Anforderungen an journalistische Inhalte. Ohne inhaltliche Konzepte nützt die beste technische Lösung nichts. Der Kurs bietet einen Tag eine Einführung in neue Formen des digitalen Publizierens. Anhand von Beispielen aus der Praxis werden Konzepte und Ideen für den journalistischen Alltag entwickelt.
Kompaktkurs Multimedia Storytelling
Neuer MAZ-Kurs: Kompaktkurs Multimedia Storytelling
ab 11.3.2011
http://www.maz.ch/Journalismus/kurse.asp?n=013800_7935
Machen Sie sich fit für eine multimediale Sicht auf Geschichten, verbinden Sie Texte mit Bildern und andere Inhalte in einer digitalen Umgebung. Ein Einführungstag gilt den Stärken und Schwächen einzelner Genres bzw. Kanälen, den gelungenen Verbindungen von Formaten und den publizistischen Beispielen im Netz.
Im Block «Schreibtechniken fürs Web – Das Lesen zwischen den Klicks» erfahren Sie, wie Sie Text im Web strukturieren und portionieren und mit welcher Sprache Sie Ihre Zielgruppen am besten erreichen.
Mit Bildern fürs Web befassen sich zwei Kurse: Fotografieren, Verarbeiten, Publizieren sowie Audioslides und mehr für Fortgeschrittene.
Datenjournalismus, Visualisierung, Mashups
Neuer MAZ-Kurs: Datenjournalismus, Visualisierung, Mashups – Datenmengen übersichtlich darstellen
3.3.2011 – 4.3.2011
http://www.maz.ch/Journalismus/kurse.asp?n=013800_7636