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Ein Blog der Schweizer Journalistenschule MAZ

Archiv von der ‘Allgemeines’ Kategorie

Fachjournalismus: Ideal für Quereinsteiger aus Fachmedien

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Der MAZ-Klassiker für Redaktorinnen und Journalisten der Fach- und Spezialpresse bzw. Fachpersonen und Freelancer mit Flair fürs Schreiben: Wer 10 Tage in fünf Monaten in diese Weiterbildung investiert, erwirbt Knowhow im gesamten Spektrum des journalistischen Handwerks: Schreiben, Redigieren, Recherchieren und die attraktive Aufbereitung von Fachthemen stehen im Vordergrund.

Online-Kanäle, Social Media, Kommunikationsstrategie, Visualisierungen mit Bildern und Grafiken sind weitere Themen. Die Teilnehmenden gewinnen Sicherheit in der täglichen Arbeit und Einblicke in neue thematische Zugänge. Sie schliessen den Lehrgang mit einer Projektarbeit zu einem selbstgewählten Thema ab.
Der Kompaktkurs Fachjournalismus (Leitung: Frank Hänecke) wird empfohlen vom Verband Schweizer Fachjournalisten SFJ. Was Absolventen schätzen: «Grosser Praxis-Bezug, viele Übungen, viel Interaktivität, gut strukturierter Ablauf, sehr angenehmes Kurs-Klima und äusserst kompetente Dozenten».

Weiterbildungs-Lehrgänge für Mitarbeitende von Fachmedien hat am MAZ Tradition. Dies sind die aktuellen Referent(inn)en:

Jean-Pierre Ritler

Jean-Pierre Ritler ist seit über 40 Jahren im In- und Ausland als Medienmacher und -manager unterwegs. Mit ihm werden wir einerseits das grosse Bild anschauen: Wie die aktuellen Tendenzen in der modernen Medienwelt aussehen. Wieso Journalisten immer mehr wie Verleger denken müssen. Was eine Medienstrategie ist und wie man dazu kommt. Hinzu kommt andererseits eine grosse Portion Knowhow zum visuellen Auftritt von Fachmedien.

Das alles mit detaillierten Beispielen aus der Praxis, die zeigen, wie man Medien gut – oder eben auch weniger gut macht.

Jean-Pierre Ritler ist verantwortlich für die Module zu Kommunikationsstrategie und Visualisierung – und er betreut die lehrgangsbegleitenden Projektarbeiten.

 

 

Pete Mijnssen

 

Pete Mijnssen ist Chefredakteur der Special-Interest Zeitschrift Velojournal und Herausgeber der Branchenzeitschrift Cyclinfo.

Als Fachjournalist und Verleger kennt er den schmalen Grat zwischen ethischen Richtlinien, Verpflichtung gegenüber der Leserschaft und dem Druck von Inserenten und PR-Agenturen. Er berichtet aus der Praxis und gibt Tipps, wie man mit diesen unterschiedlichen Ansprüchen professionell umgehen kann, ohne die persönliche Glaubwürdigkeit und jene der Publikation leichtfertig aufs Spiel zu setzen.

 Seit 2015 ist er Präsident des Fachjournalistenverbands SFJ.

 

 

Ulrike Schnellbach

Ulrike Schnellbach

Ulrike Schnellbach: Die Journalistin, Dozentin/Trainerin und Moderatorin behandelt das journalistische Texten und die journalistischen Darstellungsformen wie Bericht, Reportage, Porträt, Kommentar & Co. mit vielen Schreibübungen für Print- und Onlinetexte.

Ulrike Schnellbach ist am MAZ bekannt für ihren abwechslungsreichen, intensiven und interaktiven Unterricht, in dem sie den Teilnehmenden auch individuelles Feedback zu ihren Texten gibt.

 

 

 

 

 

 

Marc Meschenmoser

Marc Meschenmoser, Leiter des Rechercheteams der Magazine K-Tipp, saldo und K-Geld. Recherchierte zuvor für SRF als Westschweizkorrespondent, war jahrelang für die Rundschau Rechercheur und Inputer für 10vor10. Im Recherchemodul beantwortet es unter anderem Fragen wie: Wie recherchiert man systematisch, effizient und erfolgreich? Wie organisiert man eine Recherche – und wie werden ergiebige Recherchegespräche geführt? Wie sucht man effizient im Web, welche Google-Tricks und Suchstrategien helfen beim Finden von Informationen? Zudem bearbeiten die Teilnehmenden einen eigenen Recherche-Fall. Ein intensives Modul mit hohem Praxisnutzen, das Lust aufs Recherchieren macht.

 

 

 

Sandro Bucher

Sandro Bucher

Sandro Bucher, Community Manager bei SRF News, steigt mit den Kursteilnehmern ein in die Welt von Facebook, Twitter, Linkedin und Co. Social Media und artverwandte Plattformen sind als Werkzeugkasten für Journalisten zu verstehen, der durch immer neue Tools ergänzt wird.

Sandro zeigt Mehrwerte, die Social-Media-Plattformen und Webtools im redaktionellen Alltag bieten. Etwa: Wie nutze ich sie für die Recherche und Kreation von Inhalten? Wie bringe ich meine Inhalte auf die Plattformen – und erhöhe damit meine Reichweite?

 

 

 

 

 

Frank Hänecke (Foto: SRG, Oscar Alessio)

Frank Hänecke: Als ehemaliger Fachjournalist hat der langjährige MAZ-Studienleiter auch einen persönlichen Bezug zu den Themen des von ihm geleiteten Lehrgangs.

Er begleitet die Gruppe über die Zeit am MAZ und mit ihren Projektarbeiten – und gibt Inputs zu Journalismus-Grundlagen und neuen Medienentwicklungen.

 

Interessiert? Der nächste  Kompaktkurs Fachjournalismus beginnt im November 2022.

Anmeldung & Infos: www.maz.ch/fachjournalismus

Geschrieben von Frank Haenecke

22. Oktober 2019 um 14:36

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New-Media-Studierende nehmen Multimedia-Praxishürde

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Im MAZ-Modul des Weiterbildungsmasters «New Media Journalism» haben die Studierenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im April und Mai 2014 den praktischen Umgang mit Multimedia-Equipment und Produktionsprogrammen geübt, sich hierzu neue Fertigkeiten angeeignet – und nicht zuletzt neue Einsichten zu zeitgemässer journalistischer Methodik gewonnen.

Als Projektarbeit galt es, eine «Story» multimedial zu erzählen, um die Formate und Kanäle kennenzulernen. Mit Text, Bildern, Audio-Slideshows und Videos, aber auch mit Tweets, Geo-Tagging oder interaktiven Elementen gingen die Studierenden ihre Geschichten an. Beispielsweise «Veganismus auf dem Vormarsch», «Adrenalin-Kick Downhill», eine Reportage zu «schneller Einkaufen dank Selbstbedienungskassen», ein alternativer Zürcher Reiseführer mit vielen «Selfies», Erkundungen in der Massage-Szene oder zum Cupcakes-Backen bzw. zu Trend-Hobbies wie «Stricken, Häkeln, Nähen» – die Bandbreite war gross.

Zum Multimedia-Blog der NMJ-Studierenden: http://nmj14.mazblog.ch/

Für einige bedeutete die Aufgabenstellung einen Sprung ins kalte Wasser. Nicht wenige produzierten zum ersten Mal mit digitalen Medien – und mussten entsprechend «unten durch»: Störgeräusche, falsches Licht, leere Akkus, inkompatible Programme und Geräte, Formatsalat, ungewollt von der Technik bestimmte Inhalte, Urheberprobleme und – ganz oft – zu wenig Zeit, zu hohe Ansprüche. Doch was blieb, war die Anstrengungen wert, es wurde viel gelernt. «Es hat mir enorm Spass gemacht», lautete ein Fazit.

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Der NMJ-Jahrgang 2013 – 2015 im Frühling 2014 am MAZ.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nebst Anleitungen zur der Projektarbeit erhielten die NMJ-Studierenden Inputs zu Themen rund um Webjournalismus 2.0, Video-Dramaturgie oder Grundlagen zur Produktion für Tablet-Systeme bzw. mobile Medien.

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Mit von der Partie war Dozent Tobias Höhn (von den MAZ-Kooperationspartnern Leipzig School of Media / Universität Leipzig) – oben links.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Der Stecker kommt hier rein! MAZ- Multimedia-Dozent Jodok Kobelt half nicht nur bei der Optimierung der mehrformatigen Projektarbeiten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Teilnehmenden des Weiterbildungs-Studiengangs werden auf den am MAZ begonnenen praktischen Arbeiten in den Folgemodulen aufbauen – demnächst in Hamburg etwa, wo sie auf weitere Profis aus der Multimediawelt treffen.

Weitere Infos zum Masterstudiengang New Media Journalism: www.maz.ch/nmj

 

 

Geschrieben von Frank Haenecke

5. Mai 2014 um 14:44

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MAZ-Dozentin Anja Niedringhaus in Afghanistan erschossen

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Einen Tag vor den Wahlen in Afghanistan ist die deutsche Kriegsfotografin Anja Niedringhaus dort am 4.4.2014 erschossen worden. Schrecklichkeiten hätten sie magisch angezogen, meint Reto Camenisch, Studienleiter Pressefotografie am MAZ. Und Beat Rüdt, MAZ-Studienleiter Visuelle Publizistik, erinnert sich an ihre MAZ-Auftritte.

Im letzten Jahr (2013) hat Anja Niedringhaus am MAZ während fünf Tagen Pressefotografen unterrichtet. Was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?

Reto Camenisch: Anja war eine sehr direkte Person. Sie nahm kein Blatt vor den Mund und zeigte keine Hemmungen. Gleichzeitig war sie sehr fein in ihrer Wahrnehmung.

Wie hat sich das gezeigt?

Camenisch: Anja Niedringhaus hat viel Wärme ausgestrahlt, sie wirkte überhaupt nicht abgebrüht wie andere Kriegsreporter. In ihren Bildern über die Schrecklichkeiten des Krieges spricht sie eine weibliche Sprache?

Wie äussert sich das konkret in ihren Fotos?

Camenisch: Anja war nah genug dran für Details und genug weit weg, um den Überblick zu behalten. Ihre Bilder sind nie vulgär, obwohl sie Kriegsgräuel zeigen. Sie hat stets eine gewisse Distanz bewahrt zum eigentlichen Geschehen.

War sie eine klassische Kriegsreporterin, die von einer Schlacht in die nächste zog?

Camenisch: Schrecklichkeiten haben sie magisch angezogen. Insofern ist es vielleicht ein Widerspruch, dass sie auch in der Sportfotografie aktiv war. Sie interessierte sich fürs Schnelle und Grobe. Und schaffte es dennoch, feine Bilder zu machen.

Wie reagierten deine Studierenden auf Anja Niedringhaus?

Camenisch: Die Studierenden waren fasziniert von dieser Frau, die sich für Kriege interessierte. Auch weil sie etwas Männliches hatte – aber durch und durch Frau blieb. Das zeigte sich etwa darin, dass sie sehr gut zuhören konnte.

Interview: Reto Schlatter

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AP-Fotografin Anja Niedringhaus (r) hier zusammen mit AP-Reporterin Kathy Gannon (m) bei einer Veranstaltung in Zürich (Foto: Beat Rüdt, MAZ)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Gott ist gross“, schreit der Soldat und zielt mit seiner Waffe auf die beiden Frauen, die auf der Rückbank des Autos sitzen. Die Fotografin und die Journalistin begleiten Wahlhelfer in der afghanischen Provinz Khost, als sie die Kugeln aus dem Lauf eines für ihre Sicherheit zuständigen Soldaten treffen. Die eine stirbt, die zweite überlebt schwer verletzt.

Es könnte eine der Geschichten sein, die Anja Niedringhaus erzählte, wenn sie vor den Studierenden am MAZ stand. Oder anlässlich des vom MAZ initiierten Besuch bei Keystone in Zürich mit ihrer Kollegin Kathy Gannon, an dem die beiden Frauen von ihren Reisen in Afghanistan berichteten. Von Reisen voller verrückter Episoden, Treffen mit Warlords, korrupten Soldaten, bestechlichen Lastwagenfahrern, amerikanischen Soldaten, afghanischen Mädchen, Mohnbauern, Taliban, Taxifahrern, Kriegsgefangenen. Wer Anja Niedringhaus zuhören durfte erlebte Afghanistan hautnah und erfuhr noch viel mehr, als ihre preisgekrönten Fotografien zeigen konnten.

Doch diese Reise war ihre letzte Reise. Anja Niedringhaus ist tot, Kathy Gannon schwer verletzt. Ihre Bilder werden bleiben. Ihre faszinierenden Erzählungen werden uns fehlen.

Beat Rüdt, MAZ-Studienleiter Visuelle Publizistik

 

Bilder von Anja Niedringhaus werden ab dem 11. April 2014 in der Winterthurer Galerie Coalmine ausgestellt

Bericht Tages-Anzeiger

Geschrieben von Frank Haenecke

4. April 2014 um 15:53

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Digitales Kuratieren mit Storify & Co. redaktionell gekonnt einsetzen

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Im modernen, digitalen Journalismus geht es zunehmend darum, im unendlichen Meer der globalen Netze relevante und interessante Inhalte zu finden, zusammenzustellen, anzureichern und im richtigen Kontext zu präsentieren – wofür sich der Begriff «Kuratieren» etabliert hat.

Was ist damit genau gemeint? Worauf muss geachtet werden? Wir beleuchten ganz praktisch die journalistische Vorgehensweise einer solche «Kuration» und geben einen Einblick in den dafür benötigten digitalen Werkzeugkasten. Eine zentrale Rolle spielt hier die Web-Applikation Storify, welche wir genauer unter die Lupe nehmen und einsetzen.

Dozent: Thom Nagy, Journalist, Neue Zürcher Zeitung

Lernziele

Die Teilnehmenden…
_wissen, was mit dem Buzzword «Kuratieren» gemeint ist
_können eine Geschichte mit Dritt-Inhalten erzählen
_kennen das Potential von Storify und können es journalistisch einsetzen
_kennen Risiken des digitalen Zitierens – und Methoden zur Verifizierung
> Zur Anmedlung

Geschrieben von Frank Haenecke

13. Februar 2014 um 20:34

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MAZ-Kompaktkurs Datenjournalismus

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Im achttägigen Lehrgang werden alle relevanten Aspekte rund um Datenjournalismus behandelt und ausführlich praktisch geübt: «Open-Data» und andere Datenquellen erschliessen, gewonnene Daten rsp. «Big-Data» analysieren, neue Rechercheformen anwenden, Tools auch bei der Darstellung von Ergebnissen einsetzen, mit datenbasierten Applikationen Mehrwerte schaffen, das Publikum mit Interaktion einbinden.
Der Kurs dient dem Erfahrungsaufbau, geht aber auch auf die organisatorischen Anforderungen ein, denn Datenjournalismus-Projekte erfordern andere Arbeitsabläufe, Gruppenprojekte, Ressourcenplanung.
Kursleiter ist Julian Schmidli, MAZ-Master-Absolvent, investigativer Journalist beim RechercheDesk der SonntagsZeitung und Le Matin Dimanche. Er hat sich auf datengetriebene Recherchen spezialisiert. Schmidli ist Mitglied vom Recherche-Club Investigativ.ch und twittert als @julianschmidli.
> Zur Anmeldung

Daten und Inhalte

 

11./12. September 2014
Modul 1: Grundlagen, Arbeits-Phasen, Datenerschliessung und Datenaufbereitung
Grundlagen: Wir sensibilisieren für die Chancen des Datenjournalismus; die Teilnehmenden verstehen, in wie vielen Themen Daten stecken und umgekehrt. Sie erhalten einen ersten Überblick über Anforderungen ans Ermitteln, Aufbereiten, Darstellen, Publizieren.
Datenerschliessung und -aufbereitung: Schneller und besser relevante Daten finden. Suchtechniken bei Google; Open Data und weitere grosse Datenquellen finden. Dann: Wie Datensätze kritisch geprüft und für die spätere Visualisierung aufbereitet werden. Wir erschliessen Illustrationsformen anhand griffiger Beispiele.
25./26. September 2014
Modul 2:«Data Stories» –  tägliche Anwendung; Visualisierung & Publikation
Daten aus dem eigenen Reichweitengebiet erschliessen, analysieren – und mit einfachen, aber wirkungsvollen Grafiken Zusammenhänge und Entwicklungen aufzeigen. Diese Arbeitsschritte können geschulte Journalisten innerhalb normaler täglicher Arbeitsabläufe erbringen.
Visualisieren: Geeignete Formen der Visualisierung kennen und anwenden. Wir stützen uns im Training auf einfache, aber korrekte Grundformen – zeigen aber auch, wie sich mit allmählich wachsendem Repertoire sehr ausdrucksstarke Visualisierungsformen und Kombinationsmöglichkeiten nutzen lassen.
Publizieren: Wir zeigen Modelle und erarbeiten Format- und Publikationsvarianten, die Mehrwert für eine Redaktion bieten.
24./25. Oktober 2014
Modul 3 «Data Specials» –  Wettbewerbsvorteile aufbauen
Die grossen Geschichten sorgen für Aufmerksamkeit. Diese Stufe bedingt Erfahrung und Zeiteinsatz und Teamwork – z.B. durch einen Journalisten, einen Grafiker und/oder einen Programmierer.
6./7. November 2014
Modul 4: «Data-Apps» – individuelle, interaktive Angebote, mit Refinanzierungsoptionen
Filterung, Individualisierung und Interaktion ermöglichen dynamische Nutzung und den Lesern/Nutzern eigene Schlüsse. Solche «Data Apps» entstehen in interdisziplinäre Teams aus Journalismus, Visualisierung/Design und Programmierung.
> Zur Anmeldung

Geschrieben von Frank Haenecke

13. Februar 2014 um 17:07

Datenjournalismus-Tagung: Was in der Ausbildung anfällt

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An der 2. Schweizer Tagung zu Datenjournalismus ging es unter anderem um die Frage, was denn Journalisten von diesem Trend-Metier wissen müssen – also auch, worin sie auszubilden sind.

Wie bei so vielem Neuen geht es um eine realistische Einordung, denn «Datajournalism» ist zunächst eine zusätzliche Darstellungsform mit verschiedenen Facetten und eine Ermittlungsmethode. Dann helfen Einsteigern der Abbau von Berührungsängsten und eine neugierige Einstellung zu neuen Möglichkeiten bei der datengestützten Recherche. Nützlich hier: Kenntnisse von Excel und GoogleDocs – Statistik-Grundlagen, eine um Datenaspekte erweitere Berufsethik (Datenschutz bzw. -Transparenz) und Wissen um OpenData-Anliegen. Hier hat das MAZ passende Angebote.

Aufgeschlossene Redaktionen mit «innovativen Chefs», die eine diesbezügliche Weiterbildung einplanen, erschliessen das weitere Feld am besten mit Kursen zur Ermittlung und Auswertung von Datenquellen («Scraping»; auch hier hilft das MAZ). Das so Gefundene («Hier sind Schätze zu bergen, Muster zu erkennen») kann entweder in bestehende Gefässe eingebunden werden, als Grafik z.B. in einem Zeitungsbericht.

Oder es wird mit entsprechender Software weiter visualisiert und aufbereitet – etwa zu interaktiven Onlinegrafiken oder zu spielerischen Applikationen für die Verbreitung in sozialen, mobilen Medien. Da tun sich komplexere Fragen auf, die eher eine Sache für Schnittstellen-Programmier und Infografiker sind. Diese können als Freelancer beigezogen werden.

In den elaborierteren Anwendungen von Datenjournalismus kommen Kompetenzen im Storytelling hinzu, bei der es auch darum geht, einen (Weiter-) Erzählwert aufzuspüren, zu pflegen und die Geschichte weiterzudrehen, mit Social-Media-Esprit.

Organisatorisch können Entwicklerteams mit Spezialkompetenzen der Kernredaktion beigestellt werden, wie das etwa bei Zeit Online praktiziert wird.

In diesem Sinne plädierten die Experten an der Tagung für eine gestaffeltes Vorgehen bei der Kompetenzaufbau in den Redaktionen: Praktisches Basis-Knowhow in Workshops, bei Bedarf Beizug von Spezialisten mit vertiefter Programmier- und Grafik-Ausbildung. Grössere Redaktionen werden letztere bei sich anstellen und weiterbilden, kleinere sich auf dem Markt der Agenturen und Freien bedienen.

 

Diskutierten moderne Facetten des Journalismus in gediegenem Ambiente: Joseph Dreier, Dozent für Datenjournalismus und Infografik am MAZ, Sascha Venohr, Entwicklungsredaktion Zeit online, Gabriel Hase, Webentwickler bei Upfront, Remo Leupin, Co-Redaktionsleiter Tageswoche. Zürich, 20.11.2012.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ziel der vom Medienunternehmen AWP, dem MAZ und der Wirtschaftsinformationsfirma OFWI organisierten Veranstaltungsreihe ist, eine Plattform für Datenjournalismus in der Schweiz zu schaffen sowie Spezialisten und Interessierte zusammenzubringen.

Frank Hänecke, 20.11.2012

NB: Zusammenfassung und weitere Links bei Infocube: http://inside.infocube.ch/index.php?cID=249

Daten-Journalismus-Tagung Zürich, 20.11.2012

Geschrieben von Frank Haenecke

20. November 2012 um 17:09

Allrounder, Handwerkerin oder Multimediajournalist?

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 Lokaljournalismus ist anspruchsvoll. Früher war er begehrt als Einstieg für Quereinsteiger. Heute fordern neue Medien mehr als nur klassisches Handwerk.

Wer in den Journalismus will, muss neugierig sein, über ein breites Allgemeinwissen verfügen, das Handwerk beherrschen. Er muss kommunikativ, vernetzt, flexibel und belastbar sein. Man sollte über eine rasche Auffassungsgabe verfügen und fähig sein, alle Kanäle zu bespielen – also nicht nur für die Zeitung zu schreiben, sondern auch das Internet multimedial zu bedienen. Je nachdem, wie einzelne Medien ausgerichtet sind, fordern Chefredakteure und Verleger einen sicheren Umgang in Sachen Multimedialität. Das sind hohe Anforderungen – Anforderungen, die selbstverständlich auch Auswirkungen auf das Berufsbild haben.

„Sanfte Professionalisierung“
Im Lokaljournalismus waren schon immer Allrounder gefragt. Allrounder, die über Politik, Gesellschaft, über Wirtschaft und Lokalsport berichteten. In vielen Lokalzeitungen drängten Quereinsteiger in den Beruf. Das bestätigt eine Studie, veröffentlicht von der Universität Zürich und anderen Forschungsinstituten im Jahr 2008. Bei Lokaljournalisten ist keine typische berufliche Herkunft festzustellen. Heterogen zusammengesetzte Redaktionen sind üblich. Typisch auch, so die Studie: Lokaljournalismus ist ein Einsteigerberuf für junge Journalistinnen und Journalisten, gleichzeitig aber auch  ein Hort für alteingesessene „Urgesteine“.
Heute sei das anders, sagt Sabine Schmid, seit September Chefredaktorin des „Toggenburger  Tagblatts“, einer Lokalzeitung im Nordosten der Schweiz mit einer Auflage von 5000 Exemplaren. Als sie vor zehn Jahren in den Lokaljournalismus einstieg, sei die Mehrheit der Redaktionskollegen aus anderen Berufen gekommen. Schmid leitet heute eine Redaktion mit sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon haben mit einer Ausnahme alle eine Matura. Die meisten haben anschliessend studiert. Die neue Journalistengeneration zeichne sich aus durch eine „sanfte Professionalisierung“, so das Ergebnis einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Winterthur, die im Herbst 2011 erschienen ist. Demnach sei der Anteil der Journalisten unter 35 Jahren ohne journalistische Ausbildung gerade bei den Lokalzeitungen zurückgegangen.
Guido Keel, Autor der Studie, führt das auf neue Ausbildungsmöglichkeiten an Universitäten und Fachhochschulen zurück. Allerdings seien gleichzeitig bisherige Angebote reduziert worden, insbesondere die langen Volontariate (länger als zwölf Monate) in Verbindung mit Ausbildungslehrgängen an Journalistenschulen. Dieser klassische Weg, der neue Kräfte ins Handwerk einführte, begleitet von Profis, die ihnen alle Facetten des Lokaljournalismus vermittelten und ihnen eine „Haltung“ lehrten,  dieser Weg scheint an Bedeutung zu verlieren. Keel sieht einen möglichen Zusammenhang mit der Krise der Branche und der Konzentration in den Medien.

Ausbildung an der Journalistenschule
Lokaljournalismus gilt, zumindest in der Schweiz, innerhalb der Branche als minderwertig und ist folglich für viele noch immer ein Sprungbrett in die Redaktionen grösserer Zeitungen. Dieser Ruf klebe „zu unrecht“ am Lokaljournalismus, findet Sylvia Egli von Matt, Direktorin der Schweizer Journalistenschule MAZ: „Das Lokale wird zunehmend wichtiger.“ Denn je globaler wir agierten, desto wichtiger würden Informationen, die uns unmittelbar betreffen – aus unserem Umfeld, unserer Nachbarschaft, unserer Region. Eine These, die Verantwortliche anderer Zeitungen stützen. Das Lokale „als übersichtlicher Raum“ schaffe ein Stück Heimat. Dieses Stück Heimat abzubilden, darüber zu berichten, sich dem ständigen Balanceakt zwischen Nähe und kritischer Distanz auszusetzen, ist anspruchsvoll und fordert solides Handwerk.
Aber nicht nur. Die rasante Entwicklung neuer Technologien verlangt nach neuen Angeboten. So sind in den letzten Jahren Aus- und Weiterbildungsangebote in Multimedia und im Umgang mit neuen Medien zu einem zentralen Thema geworden. Das Lokale im Journalismus zu stärken, passende Angebote zu schaffen, aber auch den Austausch unter den lokalen Medien zu fördern, dafür engagiert sich die Journalistenschule MAZ. Und sieht sich dabei zum Spagat gezwungen: Ausbildung soll immer kürzer sein, doch Journalistinnen und Journalisten müssen immer mehr können, immer mehr produzieren, in immer weniger Zeit.
Um das zu leisten und die Qualität in den Zeitungen zu bewahren und zu optimieren, sind gute Arbeitsbedingungen in den Redaktionen wichtig, aber eben auch die Möglichkeit, sich aus- und weiterbilden zu können. Denn „Lokalredaktionen managen eines der kostbarsten Güter der Demokratie: Öffentlichkeit“, sagt Berthold L. Flöper, Leiter des Lokaljournalistenprogramms der Bundeszentrale für politische Bildung.

Neue Herausforderungen als Chance
Die Konzentration auf Print sei noch fest verankert, auch bei jungen Kollegen, sagt Josef J. Zihlmann, ehemaliger Chefredakteur des „Willisauer Boten“ und Geschäftsführer der SWS Medien in der Zentralschweiz. Von seinen Leuten erwartet er, dass sie alle Kanäle bespielen können: Zeitung, Onlineplattform, E-Paper sowie diverse Newsdienste. Der Wandel im Journalismus fordere von Journalistinnen und Journalisten ein Umdenken; nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich. Waren sie früher Allrounder, so müssen sie heute „Allrounder im Quadrat“ sein: Das Handwerk zu beherrschen, gilt nach wie vor. Doch heute sind sie zudem Multimediajournalisten: In allen Ressorts unterwegs. Das heisst: Texte schreiben über die Ressorts hinweg. Und wissen, wie sie welche Inhalte in welchem Medium optimal  vermitteln können.
Einer, der die Chancen des neuen Medienzeitalters konsequent nutzt, ist Urs Gossweiler, Verleger aus dem Berner Oberland. Seine „Jungfrau Zeitung“ ist radikal lokal. Und radikal multimedial. Sie bedient verschiedene Online-Plattformen, die – nach eigenen Angaben – monatlich gegen 700 000 Mal abgefragt werden, und sie erscheint zweimal wöchentlich als Zeitung für 8000 Abonnenten. Sie hat einen eigenen Auftritt auf facebook und twitter.
Tatsächlich seien die Anforderungen in Sachen Multimedialität enorm gestiegen, so Gossweiler. Das klassische Handwerk beherrschen sei Grundvoraussetzung; „nur“ Texte zu schreiben, reiche nicht mehr aus. Wer bei der „Jungfrau Zeitung“ anheuert, muss ungleich mehr können als ein Journalist vor 15 Jahren. Es sind Multimediajournalisten, die nicht nur alle Ressorts bedienen, sondern ihre Geschichten für alle Medien zeitgerecht parat haben müssen.
Der Wandel im Journalismus fordert vom Einzelnen viel an journalistischem und technischem Knowhow. Er bietet aber auch Möglichkeiten, neue Quellen zu erschliessen, auf neuen Kanälen an Tipps, Stories und Geschichten zu kommen und über neue Verteilwege neue Zielgruppen zu erschliessen. So eröffnen sich dem Lokaljournalismus neue Impulse. Er ändert sich – und bleibt spannend und anspruchsvoll.

Barbara Stöckli

 

Quellen
Journalisten in der Schweiz – eine Berufsfeldstudie im Zeitverlauf, Guido Keel
Journalistinnen und Journalisten in der schweiz – Ein Berufsfeld im Wandel, Universität Zürich, Markt- & Sozialforschung gfs, Forschungsbereich Öffentliche Gesellschaft fög
www.maz.ch

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Geschrieben von Barbara Stoeckli

14. Dezember 2011 um 14:29

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Hallo Nachbarn! Der Quartierverein Hirschmatt besucht das MAZ

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Seit sieben Jahren prägen das MAZ und seine Studierenden das Luzerner Quartier Hirschmatt mit. Grund genug für den Quartierverein, uns einen Besuch abzustatten und uns kennenzulernen. Wir haben aber auch Fragen! Zum Beispiel: Wissen die eigentlich, was wir tun? Und noch interessanter: Was denken die eigentlich über uns?

Seit 2004 hat das MAZ seinen Sitz im Hirschmattquartier, an der Fassade prangt gross „MAZ“.  Unsere Studierenden sind im Quartier nicht zu übersehen. Etwa wenn sie Passanten für Rechercheübungen einspannen oder im Filmkurs beim Üben mit dem Stativ der Video-Kamera den Weg versperren.  Doch wissen unserer Nachbarinnen und Nachbarn eigentlich, was wir tun? Bis jetzt haben wir sie nie gefragt. Heute hatten wir endlich die Gelegenheit: Eine 16-köpfige Gruppe des Quartiervereins Hirschmatt-Neustadt hat uns besucht. Mit dabei auch der Co-Präsident, Markus Schmid. Er verriet uns, was er von Journalisten hält und erklärte uns, warum das MAZ nicht nur im Quartier, sondern auch national wichtig ist:

[youtube W2SQV6oJIVA 600 350]

Die meisten Quartierbewohnerinnen und -bewohner allerdings haben weniger Erfahrungen mit Medienschaffenden als ihr Präsident. Das wollten wir ändern! Um ihnen einen Einblick zu geben, mussten sie nach der Einführung durch Sylvia Egli von Matt, der MAZ-Direktorin, einen Parcours mit zwei Stationen absolvieren:

Im TV-Studio konnten die Besucher den Teleprompter ausprobieren und sich einmal wie ein Moderator, eine Moderatorin fühlen.

Freiwillige fanden sich schnell. «Das war eine interessante Erfahrung. Und sich selber zu sehen ist gar nicht so schlimm, wie ich gedacht habe! Ich fand es ganz interessant!», sagte Gabriela Graf, die sichtlich Spass an der Aufgabe hatte:

Im Radiostudio gab Dani Glur, Chefredaktor von Radio 3-fach und MAZ-Studierender, aus erster Hand Einblicke in das Radioschaffen:

Und auch hier blieb es nicht bei der reinen Theorie, es wurden ebenfalls Interviews geführt. «Ich bin ganz froh, war das nur eine Übung! Wäre das ernst gewesen, hätte ich nicht gewusst, wie ich reagieren soll», sagt Verena Bernhard, die dem hartnäckigen Interviewer etwas verriet, was sie eigentlich gar nicht sagen wollte, nämlich – ach nein, das bleibt jetzt unter uns, wir Journalisten können nämlich auch Geheimnisse für uns behalten!

Und? Was haben die Besucherinnen und Besucher heute gelernt? Denken sie jetzt anders über uns? Einerseits ja, andererseits nein:

[youtube JSdP0XU0_dM 600 350]

 

 

 

Geschrieben von Alexandra Stark

16. November 2011 um 18:50

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Webprogrammierung für Journalisten – das Web als Werkstück

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Dieser Einstieg in die Webprogrammierung umfasst eine Einführung in die Konstruktion des Webs sowie der wichtigsten Online-Werkzeuge und Nachschlagewerke. Er vermittelt anhand praktischer Übungen mit selbst erstellten Seiten und programmierten Applikationen ein Verständnis für die elementaren Prozesse des modernen Webpublishings sowie die Programmier- und Auszeichnungssprachen.
Mit diesem Wissen können die Teilnehmenden nicht nur eigenständig und im Web publizieren, sondern ebenso in arbeitsteiligen Teams kompetent an Onlineprojekten mitwirken.
Die Teilnehmenden
_ verstehen die Grundlagen und die Konzeption des World Wide Webs (Server-Client-Struktur, Webbrowser, WWW, FTP, Protokolle wie HTTP)
_ kennen die Auszeichnungssprache HTML/HTML5 und deren Erweiterung CSS
_ kennen die gebräuchlichsten Dateiformate im Web
_ kennen die Programmiersprache Javascript
_ kennen die wichtigsten Tools (v.a. Webeditoren, Bildbearbeitung)
_ können damit eigenständig grundlegende Programmierungen vornehmen (Rich Internet Application)
_ wissen um weitere Bestandteile eines Webauftritts

http://kurse.maz.ch/de/kurse/default.htm?igrpid=3&typid=210&detailid=8238

Geschrieben von Frank Haenecke

19. Oktober 2011 um 13:46

Das «Konzept Schweiz» und die bürgerlichen Parteien – Umfrage der MAZ-Master-Studierenden

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UmfrageSchweizer Werte! Damit werben im Wahljahr alle bürgerlichen Parteien. Doch welche Plakate stammen von der CVP? Welche Slogans von der FDP? Einzig bei der SVP können die Leute die Parolen richtig zuordnen. Die SVP hat das „Konzept Schweiz“ somit klar besetzt – während die Profile von FDP und CVP unscharf bleiben.

Zu diesem Ergebnis kommen die Master-Studentinnen und -Studenten am MAZ. Zwei Drittel der von ihnen Befragten ordneten den Slogan «Schweizer wählen…» eindeutig der SVP zu. Mehr als zwei Drittel kannten auch das Wahlplakat der SVP.

Was stammt von wem?

Dagegen konnte nur jeder Dritte «Aus Liebe zur Schweiz» den Freisinnigen zuschreiben. Und den CVP-Slogan «Keine Schweiz ohne uns» siedelte mehr als die Hälfte bei der SVP an. Dem CVP-Plakat erging es nicht anders.

„Heimatliebe“ hat die SVP gepachtet

Die Master-Studierenden hatten in einer nicht-repräsentativen Umfrage 168 Personen zum Auftakt des Wahlkampfs online befragt. Sie legten zudem Begriffe wie Heimatliebe, Mut und Abgrenzung vor. Auch die meisten dieser Werte ordneten die Befragten der SVP zu – Heimatliebe zu 85 Prozent, Tradition zu 88 und Erfolgsstreben zu 74 Prozent. 

Die Umfrage entstand aus dem Seminar „Methodenpraktikum/Fallstudien“ heraus, das Dozentin Sabine Holicki leitet.

Die Ergebnisse der Online-Befragung im Detail

Geschrieben von Bernd Merkel

26. Mai 2011 um 15:18

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