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Ein Blog der Schweizer Journalistenschule MAZ

Archiv von der ‘Journalismus generell’ Kategorie

Ein grosser Titel: «Internet-Manifest»

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Die Vordenker und -Schreiber der deutschen Blog-Szene haben sich zusammen getan um einmal mehr über den Online-Journalismus nachzudenken, resp. wie dieser den Journalismus an sich verändert hat. 17 Thesen sind dabei entstanden. Die haben nicht dasselbe Gewicht wie weiland die Lutherschen Thesen an der Schlosskirche zu Wittenberg. Sie fassen nur  Einsichten und Aussichten zusammen, die alle, welche diese Diskussion ein bisschen verfolgten, irgendwo schon mal gelesen haben. Nun gut.

Die Kommentare sprudeln, der eigentliche Hauptserver soll nach Veröffentlichung gar in die Knie gegangen sein. Die Thesen sind deshalb auch bei einigen der Erstunterzeichner zu finden, also z.B. bei Stefan Niggemeier, Markus Beckedahl, Johnny Haeusler oder Thomas Knüwer. Ich misch mich jetzt nicht ein, häng aber eine kleine Bemerkung an. Im Untertitel ist zu lesen

Wie Journalismus heute funktioniert.

Und ich denk jetzt darüber nach, ob «Journalismus» «funktionieren» muss, und wenn ja, wie.

Geschrieben von Jodok Kobelt

8. September 2009 um 18:20

Erst neu denken, dann neu rechnen

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Die Diskussion, ob Content im Newsbereich wieder etwas kosten soll, verwirbelt im Moment die Gedanken über die Folgen der Digitalisierung. Diese hat es nämlich mit sich gebracht, dass sich die uns bekannte Welt der Bildung und Vermittlung von Fakten und Werken so dramatisch verändert hat. Peter Glaser hat in der Berliner Zeitung dazu einen eindrücklichen Text verfasst.

Kevin Kelly, Herausgeber von Wired, hat bereits im Januar 2008 einen Grundsatzessay geschrieben, indem er über Bezahlbares und Verschenkbares nachdenkt. Die Grundlogik ist folgende

  • Wenn Kopien im Überfluss verfügbar sind, werden sie wertlos.
  • Wenn Kopien im Überfluss verfügbar sind, wird das Unkopierbare knapp und wertvoll.
  • Wenn Kopien kostenlos verfügbar sind, muss man Unkopierbares verkaufen.
  • Aber was ist unkopierbar?

In der Folge entwickelt Kelly Gedanken rund um Authentizität, Vertrauen und Verkörperung. Thomas Rohde hat den Artikel «Better than free» jetzt auf Deutsch übersetzt und auf seinem Blog „bewegliche lettern“ zugänglich gemacht.

Geschrieben von Jodok Kobelt

2. September 2009 um 11:01

Abgelegt in Journalismus generell

Chris Anderson über Journalismus und «Gratis»-Kultur

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Chris Anderson ist Chefredaktor von WIRED. Er hat also ein Printprodukt zu verantworten, aber auch diverse Blogs und Sites. Und er schreibt Bücher. 2006 stellte er viele Businesspläne auf den Kopf, als er in „The Long Tail“ die Kraft der Nischenmärkte und Spezialinteressen als die zukünftige Internet-Geldquellen propagierte. Nun schlägt er erneut zu.

«Free» ist sein neustes Statement und er plädiert dafür, dass die meisten Informationen im Netz gratis zugänglich sein sollten. Geld kann und soll mit Zusatzdienstleistungen gemacht werden. Ja er geht noch weiter: Jede Industrie, die sich digitalisieren lässt, wird am Ende gratis zu haben sein. Das News-Business  und der gesamte Journalismus gehen ja in Windeseile auf die totale Digitalisierung zu.

Die englische Ausgabe von Spiegel-Online hat den provozierenden Journalisten und Verleger zu seinem neuen Buch und zur Zukunft des Journalismus befragt, die Antwort ist ernüchternd, überraschend, einleuchtend (je nach persönlichem Standpunkt):

In the past, the media was a full-time job. But maybe the media is going to be a part time job. Maybe media won’t be a job at all, but will instead be a hobby.

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Geschrieben von Jodok Kobelt

29. Juli 2009 um 17:06