NEU: Mobile Reporting – Multimediale Berichte von unterwegs
Wer als Journalist ein Smartphone dabei hat, ist eigentlich mit einem kompletten Aufnahmestudio ausgerüstet. Wir wissen, dass man damit multimedial berichten kann – sofort, direkt vom Ort des Geschehens, von unterwegs: ein kleiner Radiobeitrag, ein Video-Interview oder ein Blogposting mit Text und Bild. Doch wie geht das konkret?
Ziel des Workshops ist das praktische Erlernen des Mobile Reporting. Nicht nur im Seminarraum, sondern draussen, mobil, unter echten Bedingungen. Welche Formate sind überhaupt sinnvoll? Und welche Apps, Programme und Plattformen braucht es? Worauf muss man beim Filmen mit dem Handy achten? Wie schneidet man ein Audio-Clip und wie kommen Bild und Text zusammen zur Redaktion oder gleich ins Internet?
http://kurse.maz.ch/de/kurse/default.htm?igrpid=3&detailid=60194
Zielgruppe
JournalistInnen mit grundlegenden Multimedia-Kenntnissen
Voraussetzungen
Eigenes Smartphone (iPhone, Android), vorinstallierte Apps gem. Anleitung, Lektüre eines Grundlagetextes vorab.
Lernziele
Die Teilnehmenden
- rekapitulieren die grundlegenden Anforderungen und Darstellungsformen des Mobile Reporting (MR) sowie deren unterschiedlichen Formate bzw. Kanäle
- können mit ihrem Smartphone multimediales Rohmaterial (Texte, Fotos, Audio, Video) aufzeichnen, grob bearbeiten und übermitteln
- kennen die dafür erforderliche Software (Apps)
- kennen Übermittlungs- und Speichermöglichkeiten – v.a. in Bezug auf redaktionelle Schnittstellen
- kennen professionelles Equipment fürs MR (Pro- und Contra, Beschaffungstipps)
- kennen Möglichkeiten des Teamworks unterwegs
Dozierender
Marcus Bösch arbeitet als freiberuflicher Multimediajournalist u.a. für die Deutsche Welle und das ZDF. Als Mobile Reporter hat er für die Tagesschau mit einem iPhone Bericht erstattet und eine komplette Radiosendung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk komplett auf einem Smartphone produziert.
Bösch betreibt das Blog http://www.mobile-journalism.com, hat das entsprechende Kapitel für das Journalistenlehrbuch «Universalcode» geschrieben und hält Workshops und Vorträge zum Thema. Bis jetzt u.a. für den NDR, die Deutsche Welle und die RTL Journalistenschule.
Allrounder, Handwerkerin oder Multimediajournalist?
Lokaljournalismus ist anspruchsvoll. Früher war er begehrt als Einstieg für Quereinsteiger. Heute fordern neue Medien mehr als nur klassisches Handwerk.
Wer in den Journalismus will, muss neugierig sein, über ein breites Allgemeinwissen verfügen, das Handwerk beherrschen. Er muss kommunikativ, vernetzt, flexibel und belastbar sein. Man sollte über eine rasche Auffassungsgabe verfügen und fähig sein, alle Kanäle zu bespielen – also nicht nur für die Zeitung zu schreiben, sondern auch das Internet multimedial zu bedienen. Je nachdem, wie einzelne Medien ausgerichtet sind, fordern Chefredakteure und Verleger einen sicheren Umgang in Sachen Multimedialität. Das sind hohe Anforderungen – Anforderungen, die selbstverständlich auch Auswirkungen auf das Berufsbild haben.
„Sanfte Professionalisierung“
Im Lokaljournalismus waren schon immer Allrounder gefragt. Allrounder, die über Politik, Gesellschaft, über Wirtschaft und Lokalsport berichteten. In vielen Lokalzeitungen drängten Quereinsteiger in den Beruf. Das bestätigt eine Studie, veröffentlicht von der Universität Zürich und anderen Forschungsinstituten im Jahr 2008. Bei Lokaljournalisten ist keine typische berufliche Herkunft festzustellen. Heterogen zusammengesetzte Redaktionen sind üblich. Typisch auch, so die Studie: Lokaljournalismus ist ein Einsteigerberuf für junge Journalistinnen und Journalisten, gleichzeitig aber auch ein Hort für alteingesessene „Urgesteine“.
Heute sei das anders, sagt Sabine Schmid, seit September Chefredaktorin des „Toggenburger Tagblatts“, einer Lokalzeitung im Nordosten der Schweiz mit einer Auflage von 5000 Exemplaren. Als sie vor zehn Jahren in den Lokaljournalismus einstieg, sei die Mehrheit der Redaktionskollegen aus anderen Berufen gekommen. Schmid leitet heute eine Redaktion mit sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon haben mit einer Ausnahme alle eine Matura. Die meisten haben anschliessend studiert. Die neue Journalistengeneration zeichne sich aus durch eine „sanfte Professionalisierung“, so das Ergebnis einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Winterthur, die im Herbst 2011 erschienen ist. Demnach sei der Anteil der Journalisten unter 35 Jahren ohne journalistische Ausbildung gerade bei den Lokalzeitungen zurückgegangen.
Guido Keel, Autor der Studie, führt das auf neue Ausbildungsmöglichkeiten an Universitäten und Fachhochschulen zurück. Allerdings seien gleichzeitig bisherige Angebote reduziert worden, insbesondere die langen Volontariate (länger als zwölf Monate) in Verbindung mit Ausbildungslehrgängen an Journalistenschulen. Dieser klassische Weg, der neue Kräfte ins Handwerk einführte, begleitet von Profis, die ihnen alle Facetten des Lokaljournalismus vermittelten und ihnen eine „Haltung“ lehrten, dieser Weg scheint an Bedeutung zu verlieren. Keel sieht einen möglichen Zusammenhang mit der Krise der Branche und der Konzentration in den Medien.
Ausbildung an der Journalistenschule
Lokaljournalismus gilt, zumindest in der Schweiz, innerhalb der Branche als minderwertig und ist folglich für viele noch immer ein Sprungbrett in die Redaktionen grösserer Zeitungen. Dieser Ruf klebe „zu unrecht“ am Lokaljournalismus, findet Sylvia Egli von Matt, Direktorin der Schweizer Journalistenschule MAZ: „Das Lokale wird zunehmend wichtiger.“ Denn je globaler wir agierten, desto wichtiger würden Informationen, die uns unmittelbar betreffen – aus unserem Umfeld, unserer Nachbarschaft, unserer Region. Eine These, die Verantwortliche anderer Zeitungen stützen. Das Lokale „als übersichtlicher Raum“ schaffe ein Stück Heimat. Dieses Stück Heimat abzubilden, darüber zu berichten, sich dem ständigen Balanceakt zwischen Nähe und kritischer Distanz auszusetzen, ist anspruchsvoll und fordert solides Handwerk.
Aber nicht nur. Die rasante Entwicklung neuer Technologien verlangt nach neuen Angeboten. So sind in den letzten Jahren Aus- und Weiterbildungsangebote in Multimedia und im Umgang mit neuen Medien zu einem zentralen Thema geworden. Das Lokale im Journalismus zu stärken, passende Angebote zu schaffen, aber auch den Austausch unter den lokalen Medien zu fördern, dafür engagiert sich die Journalistenschule MAZ. Und sieht sich dabei zum Spagat gezwungen: Ausbildung soll immer kürzer sein, doch Journalistinnen und Journalisten müssen immer mehr können, immer mehr produzieren, in immer weniger Zeit.
Um das zu leisten und die Qualität in den Zeitungen zu bewahren und zu optimieren, sind gute Arbeitsbedingungen in den Redaktionen wichtig, aber eben auch die Möglichkeit, sich aus- und weiterbilden zu können. Denn „Lokalredaktionen managen eines der kostbarsten Güter der Demokratie: Öffentlichkeit“, sagt Berthold L. Flöper, Leiter des Lokaljournalistenprogramms der Bundeszentrale für politische Bildung.
Neue Herausforderungen als Chance
Die Konzentration auf Print sei noch fest verankert, auch bei jungen Kollegen, sagt Josef J. Zihlmann, ehemaliger Chefredakteur des „Willisauer Boten“ und Geschäftsführer der SWS Medien in der Zentralschweiz. Von seinen Leuten erwartet er, dass sie alle Kanäle bespielen können: Zeitung, Onlineplattform, E-Paper sowie diverse Newsdienste. Der Wandel im Journalismus fordere von Journalistinnen und Journalisten ein Umdenken; nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich. Waren sie früher Allrounder, so müssen sie heute „Allrounder im Quadrat“ sein: Das Handwerk zu beherrschen, gilt nach wie vor. Doch heute sind sie zudem Multimediajournalisten: In allen Ressorts unterwegs. Das heisst: Texte schreiben über die Ressorts hinweg. Und wissen, wie sie welche Inhalte in welchem Medium optimal vermitteln können.
Einer, der die Chancen des neuen Medienzeitalters konsequent nutzt, ist Urs Gossweiler, Verleger aus dem Berner Oberland. Seine „Jungfrau Zeitung“ ist radikal lokal. Und radikal multimedial. Sie bedient verschiedene Online-Plattformen, die – nach eigenen Angaben – monatlich gegen 700 000 Mal abgefragt werden, und sie erscheint zweimal wöchentlich als Zeitung für 8000 Abonnenten. Sie hat einen eigenen Auftritt auf facebook und twitter.
Tatsächlich seien die Anforderungen in Sachen Multimedialität enorm gestiegen, so Gossweiler. Das klassische Handwerk beherrschen sei Grundvoraussetzung; „nur“ Texte zu schreiben, reiche nicht mehr aus. Wer bei der „Jungfrau Zeitung“ anheuert, muss ungleich mehr können als ein Journalist vor 15 Jahren. Es sind Multimediajournalisten, die nicht nur alle Ressorts bedienen, sondern ihre Geschichten für alle Medien zeitgerecht parat haben müssen.
Der Wandel im Journalismus fordert vom Einzelnen viel an journalistischem und technischem Knowhow. Er bietet aber auch Möglichkeiten, neue Quellen zu erschliessen, auf neuen Kanälen an Tipps, Stories und Geschichten zu kommen und über neue Verteilwege neue Zielgruppen zu erschliessen. So eröffnen sich dem Lokaljournalismus neue Impulse. Er ändert sich – und bleibt spannend und anspruchsvoll.
Barbara Stöckli
Quellen
Journalisten in der Schweiz – eine Berufsfeldstudie im Zeitverlauf, Guido Keel
Journalistinnen und Journalisten in der schweiz – Ein Berufsfeld im Wandel, Universität Zürich, Markt- & Sozialforschung gfs, Forschungsbereich Öffentliche Gesellschaft fög
www.maz.ch
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Hallo Nachbarn! Der Quartierverein Hirschmatt besucht das MAZ
Seit sieben Jahren prägen das MAZ und seine Studierenden das Luzerner Quartier Hirschmatt mit. Grund genug für den Quartierverein, uns einen Besuch abzustatten und uns kennenzulernen. Wir haben aber auch Fragen! Zum Beispiel: Wissen die eigentlich, was wir tun? Und noch interessanter: Was denken die eigentlich über uns?
Seit 2004 hat das MAZ seinen Sitz im Hirschmattquartier, an der Fassade prangt gross „MAZ“. Unsere Studierenden sind im Quartier nicht zu übersehen. Etwa wenn sie Passanten für Rechercheübungen einspannen oder im Filmkurs beim Üben mit dem Stativ der Video-Kamera den Weg versperren. Doch wissen unserer Nachbarinnen und Nachbarn eigentlich, was wir tun? Bis jetzt haben wir sie nie gefragt. Heute hatten wir endlich die Gelegenheit: Eine 16-köpfige Gruppe des Quartiervereins Hirschmatt-Neustadt hat uns besucht. Mit dabei auch der Co-Präsident, Markus Schmid. Er verriet uns, was er von Journalisten hält und erklärte uns, warum das MAZ nicht nur im Quartier, sondern auch national wichtig ist:
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Die meisten Quartierbewohnerinnen und -bewohner allerdings haben weniger Erfahrungen mit Medienschaffenden als ihr Präsident. Das wollten wir ändern! Um ihnen einen Einblick zu geben, mussten sie nach der Einführung durch Sylvia Egli von Matt, der MAZ-Direktorin, einen Parcours mit zwei Stationen absolvieren:
Im TV-Studio konnten die Besucher den Teleprompter ausprobieren und sich einmal wie ein Moderator, eine Moderatorin fühlen.
Freiwillige fanden sich schnell. «Das war eine interessante Erfahrung. Und sich selber zu sehen ist gar nicht so schlimm, wie ich gedacht habe! Ich fand es ganz interessant!», sagte Gabriela Graf, die sichtlich Spass an der Aufgabe hatte:
Im Radiostudio gab Dani Glur, Chefredaktor von Radio 3-fach und MAZ-Studierender, aus erster Hand Einblicke in das Radioschaffen:
Und auch hier blieb es nicht bei der reinen Theorie, es wurden ebenfalls Interviews geführt. «Ich bin ganz froh, war das nur eine Übung! Wäre das ernst gewesen, hätte ich nicht gewusst, wie ich reagieren soll», sagt Verena Bernhard, die dem hartnäckigen Interviewer etwas verriet, was sie eigentlich gar nicht sagen wollte, nämlich – ach nein, das bleibt jetzt unter uns, wir Journalisten können nämlich auch Geheimnisse für uns behalten!
Und? Was haben die Besucherinnen und Besucher heute gelernt? Denken sie jetzt anders über uns? Einerseits ja, andererseits nein:
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Digitale Konzepte – Von der Idee zum erfolgreichen Produkt
Social Media Konzepte – Was auf Blogs, Facebook, Twitter und Co. gehört
Webprogrammierung für Journalisten – das Web als Werkstück
Dieser Einstieg in die Webprogrammierung umfasst eine Einführung in die Konstruktion des Webs sowie der wichtigsten Online-Werkzeuge und Nachschlagewerke. Er vermittelt anhand praktischer Übungen mit selbst erstellten Seiten und programmierten Applikationen ein Verständnis für die elementaren Prozesse des modernen Webpublishings sowie die Programmier- und Auszeichnungssprachen.
Mit diesem Wissen können die Teilnehmenden nicht nur eigenständig und im Web publizieren, sondern ebenso in arbeitsteiligen Teams kompetent an Onlineprojekten mitwirken.
Die Teilnehmenden
_ verstehen die Grundlagen und die Konzeption des World Wide Webs (Server-Client-Struktur, Webbrowser, WWW, FTP, Protokolle wie HTTP)
_ kennen die Auszeichnungssprache HTML/HTML5 und deren Erweiterung CSS
_ kennen die gebräuchlichsten Dateiformate im Web
_ kennen die Programmiersprache Javascript
_ kennen die wichtigsten Tools (v.a. Webeditoren, Bildbearbeitung)
_ können damit eigenständig grundlegende Programmierungen vornehmen (Rich Internet Application)
_ wissen um weitere Bestandteile eines Webauftritts
http://kurse.maz.ch/de/kurse/default.htm?igrpid=3&typid=210&detailid=8238
Die goldenen Regeln von Markus Eisenhut
Der Tagi Co-Chefredaktor Markus Eisenhut hat am MAZ seine zehn goldenen Regeln des Führens vorgestellt. Seine wichtigste ist Anstand. Transparenz, Vertrauen und Einbezug der Mitarbeiter sind für Eisenhut aber ebenfalls zentral. Seine weiteren Führungsprinzipien lauten: Klartext reden, Feedback geben, konsequent sein, Kritikfähigkeit, eine offene Türe haben – und sich selber beteiligen in der Redaktion, etwa bei einem Sonntagsdienst. Eisenhut erzählte seine Führungsgrundsätze im Redaktionsmanagement-Kurs vor 16 Kaderleuten aus allen Medien.
Das «Konzept Schweiz» und die bürgerlichen Parteien – Umfrage der MAZ-Master-Studierenden
Schweizer Werte! Damit werben im Wahljahr alle bürgerlichen Parteien. Doch welche Plakate stammen von der CVP? Welche Slogans von der FDP? Einzig bei der SVP können die Leute die Parolen richtig zuordnen. Die SVP hat das „Konzept Schweiz“ somit klar besetzt – während die Profile von FDP und CVP unscharf bleiben.
Zu diesem Ergebnis kommen die Master-Studentinnen und -Studenten am MAZ. Zwei Drittel der von ihnen Befragten ordneten den Slogan «Schweizer wählen…» eindeutig der SVP zu. Mehr als zwei Drittel kannten auch das Wahlplakat der SVP.
Was stammt von wem?
Dagegen konnte nur jeder Dritte «Aus Liebe zur Schweiz» den Freisinnigen zuschreiben. Und den CVP-Slogan «Keine Schweiz ohne uns» siedelte mehr als die Hälfte bei der SVP an. Dem CVP-Plakat erging es nicht anders.
„Heimatliebe“ hat die SVP gepachtet
Die Master-Studierenden hatten in einer nicht-repräsentativen Umfrage 168 Personen zum Auftakt des Wahlkampfs online befragt. Sie legten zudem Begriffe wie Heimatliebe, Mut und Abgrenzung vor. Auch die meisten dieser Werte ordneten die Befragten der SVP zu – Heimatliebe zu 85 Prozent, Tradition zu 88 und Erfolgsstreben zu 74 Prozent.
Die Umfrage entstand aus dem Seminar „Methodenpraktikum/Fallstudien“ heraus, das Dozentin Sabine Holicki leitet.
Wie Unternehmen ihre Reputation verspielen
So schnell kann’s gehen: Gestern noch top, heute am Pranger: Wenn einer weiss, wie rasch Firmen ihren guten Ruf verspielen können, dann Andrew Gowers (Foto). Der ehemalige Kommunikationschef von Lehman Brothers und BP sprach am Swiss Media Forum über seine Erfahrungen aus den beiden Desastern.
Auch wenn alles gut läuft: Unternehmen müssten kontinuierlich „Reputation-Management“ betreiben. Und nicht erst, wenn der Karren im Dreck steckt. Reputations-Krisen gehörten seit jeher zur Wirtschaft, sagt Gowers. Neu sei allerdings, wie rasant und mit welcher Intensität sie über eine Firma hereinbrechen.
Durch soziale Medien werden Gerüchte rasch zu Fakten. Pannen lassen sich nicht mehr unterm Deckel halten. Unternehmen sind grundsätzlich Misstrauen und Skepsis ausgesetzt, und bei Krisen wird erwartet, dass die Leitung umgehend kommuniziert. „Kommunikation ist Chefsache geworden.“
Hope for the best, prepare for the worst.
Gowers zieht 7 Schlüsse aus den grossen Krisen der vergangenen Jahre:
- Führungskräfte müssen akzeptieren (und lernen damit umzugehen): Sie sind ständig der Gefahr ausgesetzt, von der Öffentlichkeit attackiert zu werden. Sie sollten darauf vorbereitet sein. Keine Kommunikationsabteilung kann ihnen diese Verantwortung abnehmen oder sie von der Öffentlichkeit abschotten.
- Reputation-Management ist zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden, mit dem sich Unternehmen von Konkurrenten absetzen.
- Unternehmen müssen generell sämtliche Kompetenzen ausbauen, auf die es im Umgang mit Risiken und Krisen ankommt.
- Unternehmen müssen Methoden entwickeln, mit denen sich ihr Ansehen systematisch messen lässt.
- Firmen müssen die dabei gewonnenen Daten kontinuierlich nutzen und bei strategischen Entscheidungen berücksichtigen.
- Die Pflege der Reputation ist Chefsache; sie muss auf höchster Ebene angesiedelt sein.
- Wenn etwas passiert: Schnell und entschlossen reagieren. Nach dem Motto: „Hope for the best, prepare fort he worst“.
Wie sieht uns die Welt?
Und wie wollen wir, dass sie uns sieht? Bei Lehman Brothers und bei BP war diese Spanne so gewaltig, dass sie bei Lehman in die wirtschaftliche Katastrophe führte – und bei BP zum Umwelt- auch noch das Kommunikationsdesaster kam.
Natürlich wollte man an der Tagung auch wissen: Hätte Gowers die Reputations-Schäden als Kommunikationsprofi nicht kleiner halten können? Gowers sagte dazu wenig und verwies darauf, dass er wegen laufender Gerichtsverfahren gegen die Unternehmen nichts sagen dürfe. Aber was er sagte, lässt zumindest im Falle Lehman Brothers den Schluss zu: die Führung hatte die Bodenhaftung verloren; was sich in der Welt „draussen“ zusammenbraute, drang nicht mehr durch die gepolsterten Türen der Chefbüros. Man wähnte sich unverwundbar.
Raus aus den Redaktionsstuben!
Sich austauschen, neue Perspektiven und Inputs erhalten – das wünschen sich viele Redaktorinnen und Journalisten aus den Lokalmedien. Doch die Zeit und die Budgets sind knapp.
Eine Umfrage des MAZ hat gezeigt, dass sich viele Redaktorinnen und Redaktoren mit mehrjähriger Berufserfahrung mehr Sicherheit wünschen in Fragen des Medienrechts, im Umgang mit Behörden, Firmen, Verbänden. Sie möchten raus aus der Schreibroutine, neue Impulse erhalten und sie wollen mehr über die Möglichkeiten im Umgang mit Sozialen Netzwerken wissen.
Das MAZ hat ein Weiterbildungsangebot für Lokalredaktorinnen und Lokaljournalisten im Programm. Mehr zum dazu WB Lokaljournalismus